Das Niederländische Ampelmodell „Traffic light“ zur Beurteilung des Schweregrades eines Suchtproblems in der Praxis

Marike van Dijk, Joanne VanDerNagel, Rianca den Ouden

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Abstract

Das Ampelmodell "Traffic Light" ist eine umfassende Strategie zur Risikoermitt-lung, Prävention und Frühintervention von Substanzmissbrauch bei Menschen mit geistiger Behinderung (IQ 50-85). Allgemeine Zielsetzung ist, die Anzahl der Menschen mit geistiger Behinderung mit Suchtproblemen durch eine umfassende Strategie von Risikoermittlung, Prävention und Behandlung für diese Personen-gruppe zu senken. Wir wollen auf europäischer Ebene ein Projekt umsetzen, welches auf dem Am-pelmodell basiert. Wieso gibt es hierfür Bedarf? Erstens ist das Risiko, mit Substanzgebrauch zu beginnen, für Menschen mit geis-tiger Behinderung höher und wir wissen sicher, dass Substanzgebrauch ein reales Problem darstellt. Die Auswirkungen von Substanzgebrauch sind für Menschen mit geistigen Behinderungen oft schwerwiegender als für Menschen mit durch-schnittlichen oder höheren geistigen Fähigkeiten. Die Auswirkungen zeigen sich auf psychologischer, sozialer und/oder physischer Ebene. Auf dieser Grundlage ist jede Klient/in mit geistiger Behinderung Teil der Risi-kogruppe. Zur Messung, in welchem Maße eine Anfälligkeit besteht, haben wir den SumID-Q verwendet. Leider gibt es bislang keine validierten Instrumente zum Screening und zur Risikoermittlung von Substanzgebrauch unter jungen Men-schen mit geistiger Behinderung. Zweitens arbeiten bislang die Organisationen für Menschen mit geistiger Behin-derung und die Suchthilfeeinrichtungen nicht effizient zusammen. Eine bessere Kooperation zwischen beiden Bereichen wird zur besseren gegenseitigen Nutzung der jeweiligen Expertise führen.
Original languageGerman
Title of host publicationNormal berauscht? Geistige Behinderung und Sucht/Substanzmissbrauch
Place of PublicationMünster
PublisherLWL-Koordinationsstelle Sucht
Pages59-62
Publication statusPublished - 2012

Publication series

NameForum Sucht
PublisherLWL-Koordinationsstelle Sucht
Number44
ISSN (Print)0942-2382

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