Abstract
Dass wir romantische Liebesbeziehungen im Alltag freiwillig beenden können, indem wir beispielsweise aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen oder gar den Kontakt gänzlich abbrechen, scheint eine Trivialität zu sein. Können wir uns aber auch frei entscheiden, nicht mehr zu lieben? Während die alltagspraktische Ebene „nur“ die Handlungsfreiheit liebender Personen betrifft, führt die Frage nach dem Lieben auf eine zweite, tieferliegende Ebene. Diese betrifft die Frage, inwiefern liebende Personen als autonom mit Blick auf ihr eigenes Lieben angesehen werden können, d. h. ob wir eine romantische Liebe autonom hervorbringen und auch wieder beenden können. In meinem Beitrag gehe ich dem Zusammenhang dieser beiden Ebenen nach und argumentiere, dass entgegen dem ersten Anschein eine echte Freiheit zu gehen auf alltagspraktischer Ebene alles andere als eine Trivialität ist. Hierfür bedarf es vielmehr einer ebenso echten Freiheit auf der Ebene des Liebens und damit letztlich einer existenzialistischen Konzeption autonomen Liebens.
Translated title of the contribution | Romantic Love and Being Free to Leave |
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Original language | German |
Title of host publication | Die Freiheit zu gehen |
Subtitle of host publication | Ausstiegsoptionen in politischen, sozialen und existenziellen Kontexten |
Editors | Simone Dietz, Svenja Wiertz, Hannes Foth |
Publisher | Springer |
Pages | 195-222 |
ISBN (Print) | 978-3-9809862-4-3 |
DOIs | |
Publication status | Published - 2019 |
Externally published | Yes |
Keywords
- n/a OA procedure